Oury Jalloh, das war Mord!

Heute morgen, am 3. November 2021 wurde in der Pressekonferenz der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh ein neues Gutachten vom britischen Brandexperten Iian Peck öffentlich gemacht.
Dieses Gutachten beweist eindeutig, dass Oury Jalloh am 7. Januar 2005 in seiner Gefängniszelle in Dessau von Polizeibeamten angezündet wurde. Nun fordert die Familie Jallohs eine Wiederaufnahme der Ermittlungen wegen Mordes. 

Bisher behauptete die Generalstaatsanwaltschaft in Sachsen-Anhalt stets, er habe das Feuer selbst gelegt. Dies zweifelten Expert*innen aus mehreren Gründen immer wieder an. Zum einen wies das Feuerzeug, mit dem Oury Jalloh sich selbst angezündet haben sollte, keine seiner DNA-Spuren auf. Zum anderen wurde es erst drei Tage nach dem Brand der Asservatenliste hinzugefügt und es wurden Spuren von Tierhaaren darauf entdeckt, die nicht mit der Zelle Jallohs in Verbindung gebracht werden können. Außerdem war Oury Jalloh an Händen und Füßen gefesselt, sodass es für ihn völlig unmöglich war das Feuer eigenständig zu legen. 

Seit 16 Jahren kämpfen Verwandte und Verbündete dafür, dass Oury Jalloh und seine Hinterbliebenen endlich Gerechtigkeit erfahren. Es ist einer der vielen Fälle, in denen der institutionelle Rassismus im Rechtssystem deutlich wird.
Seit Jahren gehen wir am 7. Januar, Oury Jallohs Todestag, auf die Straße und rufen Oury Jalloh, das war Mord! Und wieder zeigt uns die Handlung von Polizei und Staatsanwaltschaft: die Polizei schützt uns nicht!