Happy Black History Month!

Geschichten erzählen, die sonst nicht erzählt werden. Mit dieser Intention führte der Schwarze Aktivist Carter Woodson in den USA 1926 die History Week ein, die sich mit Schwarzen Lebensrealitäten und Perspektiven auseinandersetzte. Februar ist Black History Month. Auch in Deutschland. Warum feiern wir ihn?

Inzwischen hat der Black History Month viele Namen, um zu betonen, dass nicht nur his stories erzählt werden sollen, wie es oft in der Geschichtsschreibung priorisiert wird. So führte die Black Student Union Bremen vor einigen Jahren beispielsweise den Namen „BlackOurStoryMonth“ ein. 

In den 1960er Jahren wurde daraus der Black History Month, den die Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD) in den 1990er Jahren dann auch in Deutschland etablierte. Auch wenn Schwarzes Leben in Deutschland heute präsenter ist, weiß die Mehrheit immer noch nicht viel über die Geschichte Schwarzen Lebens in Deutschland. Das Wissen über die Geschichte, vor allem die Aufarbeitung des Kolonialismus und Deutschlands Rolle als drittgrößte Kolonialmacht zu der Zeit, ist noch nicht im gesellschaftlichen Gesamtkanon angekommen. Deutschland war ein zentraler Akteur im europäischen kolonialen Projekt. Und das Land hat im Kontext dieser Aktivitäten auch Verbrechen verübt und sich ganz klar an der Ausbeutung des afrikanischen Kontinents beteiligt.“, sagte Tahir Della (ISD) kürzlich in einem Interview. Der Black History Month will auch diese Geschichte sichtbar machen und eine Auseinandersetzung damit vorantreiben. 

Gerade in den letzten Wochen nach Bekanntwerden der „geheimen Pläne der AfD“ und den anschließenden Demos gegen Rassismus, äußerten sich trotzdem viele von Rassismus betroffene Menschen mit Bedenken. Diese Demos sind zwar ein schönes Symbol und es fühlt sich gut an, als Schwarze Person zu wissen: da sind Leute, denen es wichtig ist dagegen auf die Straße zu gehen. Doch ähnlich wie bei Black Lives Matter 2020, bleibt der Beigeschmack, dass diese Aktionen genauso schnell verfliegen, wie sie gekommen sind, und bald spricht niemand darüber – es verschwindet von der Bildfläche. 

Aber nur für diejenigen, die nicht direkt von Rassismus betroffen sind. Für alle anderen bleibt es dauerhaft. Auch um diesen Austausch, um Empowerment und Vernetzung soll es beim Black Story Month gehen. Ein Monat voller Kulturveranstaltungen, Community-Treffen und Feel-Good-Events, um Blackness zu feiern. 

In vielen Städten in Deutschland gibt es in diesem Monat Events von der Community für die Community, aber auch für die breite Öffentlichkeit. 

Happy Black History Month!

Hier findet ihr eine Auswahl von Programmen des BHM in Deutschland:
Berlin (Each One Teach One e.V.)

Black History Month Hamburg
Black History Month Hannover (ISD Hannover)